Katzen sind ausschließlich Fleischfresser (sogenannte Karnivoren) und unterscheiden sich daher in ihrem Futterbedarf von Hunden, welche sich etwas in Richtung Allesfresser entwickelt haben, und in einigen Punkten einen andersartigen Stoffwechsel aufweisen.
Futter, das der Hauskatze vom Mensch verabreicht wird, entspricht vielfach nicht ihrer natürlichen Ernährungsweise und berücksichtigt nicht immer die Bedürfnisse dieses ausgesprochenen Fleischfressers. Katzen decken ihren Bedarf an Fleisch, Fett, Spurenelementen, Vitaminen und Mineralstoffen naturnah durch den Verzehr des gesamten Beutetieres, einschließlich Fell, Innereien, Magen und Darm.
Die Besonderheiten der Katzenernährung liegen auf dem Vitamin-, Eiweiß- und Mineralstoffsektor. Diese Spezialisierung des Stoffwechsels kann, insbesondere unter starker Belastung des Tieres (hohe Leistungsanforderungen, Ausstellungen, Krankheiten etc.), zur Unterversorgung mit lebensnotwendigen Nahrungsbestandteilen führen.
Biotin ist als Koenzym an zahlreichen Stoffwechselvorgängen beteiligt und ist für das normale Wachstum, für eine normale Futterverwertung und für die geregelte Fortpflanzung mitverantwortlich. Besondere Bedeutung besitzt Biotin für die Gesunderhaltung der Haut und für die Unversehrtheit des Haarkleides.
Ein Biotin-Mangel zeigt sich auch in eingetrocknetem Speichel um das Maul und Sekret um die Augen, in einer schuppigen Hautveränderung, Haarausfall, Allgemeinstörungen, Schwäche, Durchfall, Spannungszustände der Muskulatur bis zur vollständigen Lähmung des Hinterkörpers.
ARGININ ist eine lebensnotwendige Aminosäure und Bestandteil im Harnstoffkreislauf des Körpers. Sowohl junge als auch ältere Katzen haben einen hohen Bedarf an Arginin. Fehlt dieser Stoff, so tritt eine Ammoniakanreicherung im Blut ein, die mit Speicheln, Erbrechen, Muskelzittern, Krämpfen, Bewusstlosigkeit und Tod innerhalb kurzer Zeit verbunden sein kann und daher oftmals mit einer Vergiftung des Tieres verwechselt wird.
TAURIN ist eine essentielle Aminosulfonsäure, deren Zufuhr mit der Nahrung notwendig ist. Nur mit einer ausreichenden Taurin-Versorgung können Katzen die erforderliche Gallensäure bilden. Außerdem muss mit der zunehmenden Aufnahme von Ballaststoffen im Futter die Taurin-Zufuhr gesteigert werden.
Ein Taurin-Mangel kann zur Schädigung der Fruchtbarkeit führen. Die Welpen von Muttertieren mit einem Taurin-Mangel zeigen vielfach neurologische Defekte, Augenfehler und Blindheit.